uta bierbaum klein© Stefan Klüterdie schweizer krankheit

Uta Bierbaum, 1980 geboren, absolvierte eine Ausbildung an der Schauspielschule Charlottenburg und studiert seit 2012 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste, Berlin. Sie war Stipendiatin des Workshops "Urbane Szenerien" von Feridun Zaimoglu, den die Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit der Neuköllner Oper Berlin veranstaltet hat, an der Neuköllner Oper wurde 2013 ihr Kurzstück "uschi und bolle" uraufgeführt. "die schweizer krankeit" ist auch eines der drei ausgewählten Stücke der "Langen Nacht der Autoren", mit der Mitte Juni am Deutschen Theater Berlin die Autorentheatertage enden.

Zum Stück

Drei Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Das Mädchen hat einen depressiven Freund. Um ihm, wenn schon nicht im Leben, so wenigstens in der Todessehnsucht nahe zu sein, hat es aufgehört zu essen. Die Schauspielerin, die gerade eine Tschechow-Figur mit Fernweh spielt, stalkt ihre Exfreundin. So kann sie noch ein bisschen auf Tuchfühlung gehen. Und zuletzt der Taxifahrer, der – von Mutti durchgefüttert – noch nie aus der Stadt rausgekommen ist und Vertrauen nur in Zahlenreihen hat. Oft episch geschrieben, zeigt das Stück auch formal die Einsamkeit der Figuren. Sie alle suchen nach dem Gefühl von Heimat. Und lernen sich an Transitorten – am Bahnhof, im Taxi – kennen. Durch Zufall also prallen die Lebensentwürfe aufeinander und kurz taucht so etwas wie Hoffnung auf, dass das Leben doch lebenswert ist. Bis die Katastrophe naht.

 

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